Buchtipp: Allein mit dem Tod, Eine verschwiegene Tragödie vom Fastnet Race 1979

Wie man den Tod überlebt

Schlimm ist es, auf See in einen Sturm zu geraten, schlimmer, zu kentern und das Bewusstsein zu verlieren. Am schlimmsten ist es, dann zu erwachen und festzustellen, dass die Rettungsinsel mit den Mitseglern weg ist. Nick Ward hat das erlebt – und überlebt.

Allein mit dem Tod ist die Schilderung einer unwahrscheinlichen Rettung, die Nick Ward und Sinéad O’Brien hier erzählen. Nick Ward war einer, der nicht vom Leben träumen wollte, sondern seinen Traum leben. So schloss er sich der Crew der Grimalkin an, um beim Fastnet-Race, einer Regatta von England nach Irland und zurück, dabei zu sein. Ein tosender Sturm verwandelte den Traum unversehens in einen Albtraum.

Das Krachen, das Klatschen, das Heulen: Nichts wird Nick Ward jemals vergessen, keines der Bilder dieser schwarzen Mittagsstunde, als der Orkan sich erhob, nichts bis zu dem Moment, da ein greller Schmerz ihm das Bewusstsein raubte. Als er erwachte, tobte der Sturm immer noch. Da waren nur das Meer und er und Gerry. Und Gerry war tot.

Wo die anderen vom Boot waren, wusste er nicht. Vor allem wusste er nicht, dass die anderen ihn für tot hielten. Mehr als 24 Stunden trieb er im Meer, einen Tag und eine Nacht allein mit dem Tod, bis der Hubschrauber kam. Das ist jetzt mehr als 30 Jahre her. Für Nick Ward war es gestern. Jetzt kann er davon erzählen, vom frohen Aufbruch, von der guten Stimmung an Bord, von dem Gefühl, gut im Rennen zu liegen, von der einbrechenden Katastrophe, dem heillosen Treiben in Einsamkeit, der glücklichen Rettung, die so glücklich nicht war, denn Gerry war tot.

Viele Jahre nach dem Erlebnis hat er sich noch einmal auf die Grimalkin gewagt, mit all den Erinnerungen und dem Schrecken, davongekommen zu sein. Welch ein Glück für ihn, dass er überlebt hat.